Als überzeugter Couch-Anhänger war Laufen so ziemlich das Allerletzte was mir in Sachen Aktivität in den Kopf kam. Ich hing eher dem Glauben nach, dass gerade Joggen oder gar noch schnellere Bewegungen mit den Beinen eher ungesund sein sollten. Bei einem Gewicht von 120 und mehr Kilogramm keine ganz falsche Annahme. Aber: alle Recherchen im Internet und der Rat der Mediziner deuteten darauf hin dass das nicht so sein musste. Langsam anfangen und dennoch dran bleiben. Eine seltsame Kombination aus Geduld und Disziplin war offensichtlich gefragt. Alles zusammen – Laufen, Geduld, Disziplin – schon für sich alleine schon absolut nicht mein Ding.

Der erste Anlauf ging denn auch tatsächlich in die Hose. Es dürfte von allem ein wenig gefehlt haben. Noch dazu waren die Verlockungen von TK Pizza, Gin, Bier und Rotwein einfach zu groß. Letztere waren auch noch einfach. Einfach im Vergleich zu den drei geforderten. Der echte Turnaround kam erst mit dem zweiten Anlauf. Ich sage es gerne noch einmal. Es kam einfach der Punkt an dem mir klar wurde: ich bin ein fauler, verfressener Alkoholiker der sich nicht im Griff hat. Kein Spaß! Bis die Erkenntnis in Laufen, Geduld und Disziplin umgewandelt wurde vergingen weitere Monate. Dann machte es Klick und startete geduldig mit regelmäßigem Laufen. Der Start war dabei eher ein schnelles Gehen. Solange bis mal die ersten 10 oder 15 kg von den Rippen abgefallen waren. Krafttraining und Radeln waren dabei eine weitere große Hilfe.
Heute: fast schon süchtig
Nach und nach konnte ich so das Pensum und die Geschwindigkeit steigern. Mit diesen neuen Ausdauer-Fähigkeiten steigerte sich dann auch langsam die Cardio Fitness von 32,9 im Januar 2023 auf mittlerweile 47,4 im Juni 2024. Die Richterskala ist hier noch nach oben offen. Mit dem HIIT Lauftraining habe ich noch gar nicht richtig angefangen. Das wird aber in die Lauf-Routine eingebaut um den Wert weiter zu verbessern. Man merkt schon: mittlerweile habe ich aus dem Laufen für mich selbst eine eigene Wissenschaft gemacht. Ich bin fast schon süchtig danach. Immer auf der Jagd nach neuen Bestwerten. Dennoch versuche ich nach wie vor mich langsam und kontrolliert zu steigern. Mir ist auch klar, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem es einfach nicht mehr weiter geht – zumindest was die Werte angeht. Dann kommen andere Faktoren zum Zug. Die Strecke etwa, die man noch deutlich erweitern kann. Oder die Sportart. Radeln ist genauso angesagt wie Laufen. Am liebsten im Wechsel, manchmal sogar beides an einem Tag. Ohne geht einfach nichts mehr. Wenn ich – aus welchem Grund auch immer – nicht zu meiner Bewegung komme, bin ich gereizt und werde sehr schnell unausstehlich. Also mindestens mal rauf aufs Laufband. Das ist das mindeste.

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